Diabetes

Für viele Diabetiker gehört eine regelmäßige sportliche Betätigung zum normalen Alltag, eine gezielte Belastungssteuerung auf Basis des aktuellen Leistungs- und Gesundheitszustands dagegen nur selten.

Der Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, gehört neben Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Rauchen zu den gesundheitsgefährdenden Risikofaktoren. Treffen eine oder mehrere dieser Faktoren auf einen Menschen zu, so potenziert sich das Risiko, von einer weiteren Erkrankung betroffen zu werden deutlich. Bewegungsmangel oder Stress können zu einer weiteren Verschlimmerung einer dieser Erkrankungen führen.

Insulin – der Spezialist unter den Hormonen

Der Zuckerkrankheit liegt eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsels zugrunde. Der Kohlenhydratstoffwechsel wird über körpereigene Hormone gesteuert. Diese regulieren die Aufnahme von Kohlenhydraten. Eine besondere Bedeutung besitzt dabei das Insulin, das als einziges Hormon die Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Zellen reguliert und somit zur Senkung des Blutzuckerspiegels beiträgt. Es wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet.

Bei Diabetikern ist die Aufnahme von Glukose in die Zelle gestört. Dadurch muss der Körper verstärkt auf seinen Fettstoffwechsel zurückgreifen, was jedoch eine dauerhafte Erhöhung der Blutfettwerte zur Folge hat. Dies führt zu einer Fettablagerung in den Blutgefäßen, bekannt auch als arteriosklerotische Plaques. Daraus entwickelt sich das Krankheitsbild der Arteriosklerose mit möglichen Spätfolgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Der Typ macht den Unterschied

Man unterscheidet zwei unterschiedliche Typen des Diabetes mellitus. Bei einem Typ 1 Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse kein Insulin (mehr), sodass ein allgemeiner Insulinmangel bzw. ein völliges Fehlen von Insulin vorliegt. Eine Behandlung muss daher über eine lebenslange Insulingabe erfolgen. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland mehr als eine halbe Million Menschen an diesem Diabetes-Typ erkrankt sind.

Beim Typ 2 Diabetes werden neben erblichen Faktoren insbesondere lebensstilbedingte Ursachen wie Fehlernährung und Bewegungsmangel genannt. Dem Typ 2 Diabetes liegt kein primärer Insulinmangel zugrunde, sondern vielmehr eine Insulinresistenz der Zellen. Eine dauerhafte Überlastung kann zu einem Versagen der Bauchspeicheldrüse führen. Dadurch kann auch ein Typ 2 Diabetes im zweiten Schritt zu einem absoluten Insulinmangel und damit der Notwendigkeit einer lebenslangen Insulintherapie führen.

Dieser Vorgang kann bei einem Typ 2 Diabetiker jedoch durch gesunde Ernährung, eine eventuelle Gewichtsnormalisierung und viel Bewegung vermieden werden. In Deutschland sind mehr als 8 Millionen Menschen an diesem Diabetes-Typ erkrankt, doch es wird vermutet, dass die Dunkelziffer weit höher liegt.

Für Menschen mit einer Diabetes-Erkrankung vom Typ 2 ist Sport oder Bewegung ohne Frage eine der wichtigsten therapeutischen Maßnahmen. Dies hat auch langfristig gesehen einen positiven Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel. Nebenbei ermöglicht regelmäßiges Sporttreiben durch den erhöhten Energieverbrauch eine Gewichtsreduktion.

 

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